2010-11-26 Nachtwächtertour

Nachtwächtertour am 26. November 2010

Nach dem letztjährigen Erfolg unseres nächtlichen Rundganges durch Gottenheim wurden die Zuhörer diesmal in zwei Gruppen aufgeteilt: die Kleineren mit Eltern zuerst, anschließend die älteren Kinder und mehrere interessierte Erwachsene. 

Die Touren begannen im hübsch mit Kerzen und Teelichtern illuminierten Rathaushof, dessen Treppe sich vortrefflich als Bühne eignet. Der Nachtwächter Olaf von Creutzburg verstand es wieder, alle Zuhörer in seinen Bann zu ziehen,
sie machten begeistert mit, beantworteten im Chor seine Fragen und klärten ihn über das heutige Dorf und allerlei technische Errungenschaften auf, von denen er angeblich keine Ahnung hatte: wo verstecken sich denn die vielen Pferde in diesen modernen Kutschen? Sind wohl klitzekleine Neuzüchtungen?
In der Salzgasse zeigte er ein Haus mit einem senkrechten Eckbalken, der die eingeschnitzte Jahreszahl 1739 trägt, darunter ein Herz (hätten Sie's gewusst?!). Drumherum spann er die Geschichte von Bauernaufständen und Bundschuhbewegung, der alle atemlos lauschten. Nach seiner Geschichte über die Notwendigkeit des Einsalzens von Fleisch und Fisch im Mittelalter fragte er, wer von seinen Zuhörern schon Erfahrungen mit versalzenem Essen hätte, und aus deren sehr beredten Reaktionen konnte man schließen, dass das In Gottenheim auch nichts Unbekanntes ist. Im Kirchhof gab's dann eine rege Unterhaltung über den Umgang mit Verstorbenen, den Kinder im Allgemeinen recht pragmatisch beurteilen, und der Nachtwächter erzählte Skurriles über Begräbnisrituale im Mittelalter sowie die Bedeutung des Bären beim Bild des St. Gallus in unserer Kirche. Unterhalb, Ecke Kirchberg/Rathausgasse, berichtete er dann von der wunderbaren Errettung der Kirchturmglocken vor Bombenangriff und Einschmelzen. Zwischendurch schneite es immer wieder, gerade so viel, dass es nicht unangenehm wurde.
Die vorletzte Geschichte, im Innenhof des Weingutes Hunn, handelte von den Hunnen und Attilas Grab auf dem Tuniberg. Fast alle Zuhörer mussten zugeben, dass sie nicht wussten, woher der Name „Attila-Felsen" tatsächlich herrührt!

Zum Abschluss im Rathaus-Hof wusste Nachtwächter Creutzburg noch Vielerlei mitzuteilen, für die zweite Gruppe, die viel länger unterwegs und entsprechend durchgefroren war, gab es anschließend Kinderpunsch und Glühwein. Allen hat es großen Spaß gemacht, Kinder und Erwachsene genossen die spannenden und humorvollen Stunden gleichermaßen.

Bericht: Monika Bethke-Bühler

(Drei Fotos einfügen von Monika Bethke-Bühler.)
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