2010-03-06 Selbstbehauptungskurs für Grundschüler

Gewaltprävention für Grundschüler

Förderverein der Schule Gottenheim bot wieder Selbstbehauptungskurse an

Am Samstag, 6. März, hatte der Förderverein der Schule Gottenheim in Zusammenarbeit mit dem Jugendclub wieder Kurse zur „Gewaltprävention und Selbstbehauptung"  für die Jungen und Mädchen der Grundschule Gottenheim angeboten.
Die Kurse in Gottenheim werden schon seit einigen Jahren von Jochen Wiesler vom karate-team-wiesler aus Bötzingen geleitet. Am Vormittag wurden die Kinder der ersten Klasse in Selbstbehauptung angeleitet. Am Nachmittag bot Jochen Wiesler einen Aufbaukurs für Jungen und Mädchen der 2. bis 4. Klassen an.

Während in den Grundkursen für die kleineren Kinder die Selbstbehauptung im Vordergrund steht, die Stärkung des Selbstbewusstseins und Möglichkeiten sich ohne Körpereinsatz zu wehren, geht es im Aufbaukurs „zur Sache", wie Jochen Wiesler am Ende des Kurses den Eltern erklärt. Denn mit den etwas älteren Kindern übt Wiesler auch  Strategien, sich mit Hilfe von Körpereinsatz gegen Angreifer zu wehren. Die Jungen und Mädchen lernen, das sie schon durchaus Kraft haben – die sie aber gezielt und wirksam einsetzen müssen.
„Meine Arbeit mit Kindern läuft auf drei Ebenen ab", erklärt Wiesler den Eltern. An erster Stelle stehe die Arbeit mit den Kindern, aber ohne die Unterstützung der Lehrer und der Eltern könnten die Kinder keine Erfolge erzielen, weiß der Karate-Lehrer aus langjähriger Erfahrung. „Lassen Sie ihre Kinder nicht abends alleine vom Sportplatz nach Hause laufen", so Wiesler zum Beispiel. Und er betont: „Sie wissen gar nicht, was Sie ungewollt alles falsch machen."
„Besonders die Jungs haben toll mitgemacht", freut sich Wiesler. „Ihr wart eine tolle Gruppe", dankt er den Kindern beim Austeilen der Urkunden für ihr Engagement. Auch den Kindern hat es großen Spaß gemacht: Und sie haben einiges dazu gelernt. Zum Beispiel wie mach sich mittels einer speziellen Technik losreißen kann, wenn man festgehalten wird. Und welche Möglichkeiten es gibt, sich gegen Gewalt zu wehren: „Bei fremden Angreifern könnt ihr schreien, treten und kratzen", so Wiesler.

„Das Interesse an den Kursen im vergangenen Jahr hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Kinder bereits in der Grundschule zu stärken und darin zu unterstützen, ihren Alltag mit den unterschiedlichsten Anforderungen zu meistern", betonen Monika Feil und Stephanie Herzig vom Förderverein der Schule. „Wir freuen uns, dass Jochen Wiesler auch dieses Jahr wieder als kompetenter Kursleiter zur Verfügung steht." Denn mit Jochen Wiesler vom Karate-Team Wiesler habe man den idealen Trainer gefunden. Wiesler hat sich im Bereich Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Kinder fortgebildet und führt an vielen Schulen in der Region Kurse für Grundschüler durch.

Erst im Grundschulalter mache es Sinn, die Kinder für den Alltag und die Gefahren bewusst zu sensibilisieren, weiß Wiesler. Ab der ersten Klasse würden die Jungen und Mädchen selbstständiger, meisterten erstmals alleine den Weg zur Schule oder zur Freundin. Welche Gefahren und Bedrohungen auf diesen Wegen lauern, aber auch auf Sportplätzen, im Schulhof und in vielen anderen Situationen – das will Jochen Wiesler den Kindern in seinen Workshops vermitteln – und wie Jungen und Mädchen erfolgreich darauf reagieren können.
Das Konzept der Kurse: Durch selbstbewusstes Auftreten sollen gefährliche Situationen bereits im Anfangsstadium erkannt und verbal bewältigt werden, nach dem wichtigen Merksatz „Miteinander reden ist der größte Feind der Gewalt". „Stark sein bedeutet: gelassen bleiben, anderen helfen, Auseinandersetzungen mit Worten zu lösen", sagt Jochen Wiesler den Jungen und Mädchen. Die Kinder lernen in Wiesler Kurs bedrohliche Situationen einzuschätzen und mit
Bestimmtheit oder Flucht darauf zu reagieren. „Fremden gegenüber dürft ihr unhöflich sein, aber nicht frech", so Wiesler zu den Kindern. „Und nur ihr selbst entscheidet, was ihr wollt, und was nicht." Die Kinder bekommen durch den Workshop ein Gefühl dafür, was Gewalt bedeutet und wo sie anfängt – und sie lernen „stopp" zu sagen.

„Ganz wichtig ist das Wort Sie", erklärt der Trainer den Eltern. Die höfliche Anrede signalisiere Außenstehenden, dass das Kind den Mann oder die Frau nicht kennt und ermöglicht es, im Bedarfsfall einzugreifen. Die Kurse für Grundschüler sind spielerisch aufgebaut, bildhaft und mit verschiedenen Spielformen wird das ernste Thema den Kindern nahe  gebracht. Den Eltern erklärt Wiesler, wie wichtig es ist, mit den Kindern genau zu klären, zu wem sie ins Auto steigen dürfen und wo sie im Notfall Zuflucht finden können – in der Bäckerei, beim Metzger oder bei einem Freund zu Hause.

Erst mit den größeren Kindern beginnt Jochen Wiesler im Aufbaukurs auch einfache Übungen zur Selbstverteidigung einzuüben. Richtige Selbstverteidigungstechniken seien aber erst bei Erwachsenen wirklich sinnvoll. Besonders wichtig sei es aber, die Inhalte und die Techniken der Selbstbehauptungskurse immer wieder zu wiederholen.

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